01. März 2023 – Michael Pichlmeier (deaktiviert)
Oben Ohne auf Instagram? Für Frauen strikt verboten. Seit Jahren fordert die #FreeTheNipple-Bewegung, dass sich das ändert. Könnte das passieren?
Für Frauen ist #FreeTheNipple auf Instagram und Facebook aktuell strengstens verboten. Sogar der Hashtag wird regelmäßig blockiert. Im Gegensatz dazu dürfen sich Männer ohne Probleme oberkörperfrei auf den Plattformen des Meta-Konzerns zeigen. Die sogenannte Free The Nipple Bewegung hält genau das für ungerecht. Seit über 10 Jahren fordert die Kampagne, dass alle Art von Brustwarzen auf Social-Media-Plattformen erlaubt sind und die Brustzensur verschwindet.
Wo ist das Problem?
Mittlerweile stecken hinter dieser Zensur immer weniger reale Menschen und viel häufiger eine künstliche Intelligenz Software. Das bedeutet: Ein Programm entscheidet, ob eine Brust weiblich oder männlich aussieht. Zensiert wird dann alles, was nicht „männlich“ wirkt. Die „Entweder Oder“-Zensur von Meta wird erst recht dann problematisch, wenn es um den Bereich dazwischen geht. Keine KI-Software könnte die äußere Erscheinung von nicht-binären, intersexuellen oder Transgender Personen korrekt beurteilen. Durch eine falsche Zensur Entscheidung könnten Personengruppen dadurch ausgegrenzt werden.
Warum #FreeTheNipple?
Ein weiteres Problem ist, dass durch Zensur Körper sexualisiert werden. Weibliche Brustwarzen werden zensiert, weil sie in den „Community Guidelines“ der Social-Media-Plattformen als anstößig gelten. Johanna Kerschbaumer kritisiert diese Haltung stark. „Es gibt keinen Unterschied bei den Brustwarzen der Menschen und jeder sollte sich so zeigen können, wie er ist.“ Sie setzt sich als @hicallmehannah auf Instagram für Body-Positivity und Self-Love ein. Die Brustwarzenzensur auf Instagram und Facebook hält sie für Schwachsinn. „Ich habe keine Lust mehr, mich in der Gesellschaft (egal ob offline / online) einzuschränken.“
Mehr Freizügigkeit auf Instagram & Facebook?
Unwahrscheinlich, obwohl der Aufsichtsrat von Meta dem Unternehmen im Februar 2023 empfohlen hat, ihre Community-Richtlinien zu überdenken. Eine Abschaffung der Nacktzensur würde letztendlich mehr für Menschenrechte stehen und zu mehr Inklusion führen. Ein guter und wichtiger Schritt, findet Johanna. In einem Instagram-Post kommentiert sie den Vorschlag des Aufsichtsrates. “Hoffentlich sehen wir hier bald online etwas mehr Freiheit, weniger Diskriminierung aufgrund von Geschlecht oder Gender und weniger Empörung über das Thema.“