24. März 2023 – Michael Pichlmeier (deaktiviert)

Streikwelle in NRW - Warum Streiken so wichtig ist

​Egal ob Krankenhäuser, Deutsche Bahn, Kitas oder am Flughafen – In vielen Branchen darf gestreikt werden. Große Teile des öffentlichen Lebens stehen regelmäßig still wenn gestreikt wird. Um was es bei Streik geht und wer eigentlich beteiligt ist, das erfährst du hier!

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Egal ob in den Kitas oder im Nahverkehr – der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst hat enorme Auswirkungen auf unseren Lebensalltag. Mit der Niederlegung der Arbeit - auch Arbeitskampf genannt - wollen die Beteiligten öffentlich auf Probleme hinweisen und im gleichen Zug für mehr Lohn und fairere Arbeitsbedingungen kämpfen. Auch wenn die Auswirkungen für uns oft als negativ wahrgenommen werden, sind Streiks ein wichtiges Mittel im Kampf um die Anerkennung der eigenen Arbeit. Aber wer darf überhaupt streiken? Wie entstehen Streiks? Und warum sind die Warnstreiks so wichtig?

Wer darf Streiken?

Grundsätzlich gilt: Jeder Betroffene des Tarifkonflikts darf sich an einem Warnstreik beteiligen. Allerdings gibt es auch Einschränkungen. So darf im Falle eines Tarifvertrages erst dann gestreikt werden, wenn der Tarifvertrag ausläuft und neu verhandelt wird. Das ist aktuell in vielen Branchen der Fall. Bei laufendem Vertrag ist also keine Arbeitsniederlegung möglich. Aktuell streiken viele Arbeitnehmer:innen im öffentlichen Dienst. Dazu zählen Kitas, Flughäfen, Bahn- und Verkehrsgesellschaften, Poststellen, Pflegeeinrichtungen, Banken, Müllabfuhren und Verwaltungen.

Wer darf Warnstreiks aufrufen?

Zusätzlich zu den Branchen spielen die Gewerkschaften eine große Rolle, denn sie schließen letztendlich den Tarifvertrag mit den Unternehmen ab. Die Gewerkschaften sind dann auch zuständig für die Tarifverhandlungen. Wenn diese keine Einigung erzielen, können die Gewerkschaften einen Streik ausrufen. Warnstreiks sind auch nur dann zulässig, wenn sie von Gewerkschaften ausgerufen werden. Wenn Arbeitnehmer:innen ohne grünes Licht der Gewerkschaft streiken, kann das ernste Konsequenzen haben und im schlimmsten Fall sogar zu Entlassungen führen.

Bekommen Streikende trotzdem ihr Gehalt?

Nein, Arbeitnehmer:innen, die sich am Warnstreik beteiligen, bekommen für diese Zeit keinen Lohn von den Arbeitgeber:innen. Es gibt für die Beteiligten jedoch trotzdem eine finanzielle Vergütung in Form des Streikgelds. Das wird von den Gewerkschaften ausgezahlt und orientiert sich an den Mitgliedsbeiträgen, die individuell gezahlt wurden. Dies kann aber deutlich niedriger ausfallen als der vertraglich geregelte Gehalt.

Was ist das Ziel der Streiks?

Im Vordergrund steht immer der Wunsch nach besseren Arbeitsbedingungen. Gefordert werden meistens höhere Löhne und mehr Urlaubstage. Durch die gestiegenen Energiepreise und die Inflation steigen die Lebensunterhaltungskosten der Arbeitnehmer:innen so enorm, dass die ursprüngliche Lohnerhöhung nicht mehr ausreicht. Außerdem geht es auch um die Anerkennung der Arbeit. Deshalb sind Streiks auch immer im Zentrum des öffentlichen Interesses. Die Warnstreiks sind dabei jedoch kein Angriff gegen Bürger und Bürgerinnen, sondern vielmehr ein Druckmittel und Kritik gegen die Arbeitgeber:innen. Außerdem liegt es ebenso im Interesse der Gewerkschaften, die Streiks möglichst schnell wieder beenden zu können.

Streiks sind ärgerlich in unserem Alltag, aber sehr wichtig für alle, die sich daran beteiligen. Arbeit sollte immer eine angemessene Anerkennung erhalten und Arbeitsbedingungen stets fair gehalten werden.

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