24. Oktober 2023 – Michael Pichlmeier (deaktiviert)

Warum haben wir Angst vor Horrorfilmen?

Wir gehen der Frage auf den Grund, warum wir uns vor Horrorfilmen fürchten. Die Antworten hat Hans Joachim Thimm, der Oberarzt der LWL-Klinik Dortmund.

gustav-gullstrand-d6kSvT2xZQo-unsplash.jpg

Der eine bekommt von "Nosferatu" Albträume, ein anderer gähnt da nur. Der Nächste braucht schon einen Slasherfilm wie "The Texas Chain Saw Massacre", um überhaupt von einem Horrorstreifen zu sprechen. Fakt ist: Wir gruseln uns alle unterschiedlich. Aber warum haben wir überhaupt Angst vor Horrorfilmen? Und kann man etwas dagegen machen? Wir haben mit dem Oberarzt der LWL-Klinik Dortmund, Hans Joachim Thimm, geredet – und haben nun die eiskalten Infos für euch.

Warum haben wir Angst vor Horrorfilmen?


Das Erschrecken bei Horrorfilmen ist eigentlich eine gute Sache. Innerhalb einer zehntel Sekunde stellt sich unser Körper durch den Schock auf Kampf oder Flucht ein. Das verstärkt die Durchblutung der Muskulatur und auch das Gehirn wird besser durchblutet, wodurch wir sehr konzentriert sind.

Dieser Mechanismus stammt noch aus der Steinzeit, damals sicherte er unser Überleben – wenn Menschen etwas sahen oder hörten, was sie erschreckte (zum Beispiel ein Raubtier), waren sie schnell in Alarmbereitschaft.

Bei Horrorfilmen legt sich diese Phase schnell wieder, weil wir im zweiten Schritt realisieren, dass es eben nur ein Film ist.

Warum haben manche Menschen ganz besondere Angst bei Horrorfilmen?


Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Stress verstärkt Angst, auch Mobbing oder ein Thema, das man lange mit sich herumschleppt, können Auslöser für verstärkte Angst sein.

Menschen, die als Kind oft allein zu Hause gelassen wurden und in einer Angst-Situation waren, nehmen diese Angst häufig auch noch mit bis ins Erwachsenenalter. Auch körperliche Probleme können Angst verstärken. Wer durch Herzprobleme einen höheren Puls hat, hat mehr Angst. Das Gehirn bemerkt den erhöhten Pulsschlag und setzt Angst frei.

Was kann man gegen Angst vor Horrorfilmen machen?


Man kann tatsächlich das Gucken von Horrorfilmen trainieren. Am besten schaut man sich die Filme mit Personen an, denen man sehr vertraut. Immer wenn unser Gehirn eine stressige Situation überstanden hat, merkt es sich diese Situation und sagt uns: „Okay, war gar nicht so schlimm“.

Mehr Artikel

undefined
NRW1
Audiothek